Kapitel 1 - Kinder- und Schulzeit Kapitel 2 - Arbeitsleba Kapitel 3 - Barras Kapitel 4 - Familie Kapitel 5 - Sportbund Stuttgart
Kapitel 1 - Kinder- und Schulzeit
Wie i scho erwähnt hann, senn mir 1952 in die Rosensteinstraße en Schduagard zoga. Domools war der Wohnraum ja no knapp, so dass mir die Wohnung mit einer andra Familie henn teila missa. Erinneronga daran hann i da allerdings koine mehr. Mai Muadr hat mir später erzählt, dass i, wo mir das erschde Mal die Rosensteinstraße nagloffa senn, emmr gfroogd hann: “Do au Muh denna, ond do au Muh denna?” Ich habe gemeint, dass es sich bei den ebenerdig angebrachten Kellerfenstern, um Stallfenster handelt. Mai Muadr hodd no bloos gmoind: “Ja, ja Buale, des mit de Muh isch jedzd vorbei.”
1954 senn mir dann en d’Kloistroos 10 (Kleinstraße) zoga. Do hemmr dann a Wohnung für uns ghedd. Ond en dr Kloistroos ben i dann au en den evangelischa Kindergarda ganga. Große Erinneronga hann i allerdings au nemme an die Kindergartenzeit. I woiss halt noch, dass mr zu den Kindergärtnerinnen frühe “Tante” gsagd hodd. Mai “Tante, dr Nama woiß i nemme, war a jesasmäßige Huddl. Da hat’s des öfteren no oine an Backa gebba. Kann man sich heute gar nemme vorstella. Und dann hanne noo en Bua in Erinnerung, der hodd emmr seine Rotzbobbl gessa. An was für Kleinigkeidda man sich doch manchmal erinnert, oglaublich.
Zu der Zeit war mr au no des öfteren em Freibad. Gegen später dan nemme, wobei i gar nemme woiss worum nedd. War aber trotzdem a schöne Freibadzeit mit meine Eltern. Ond drbei warad ab und zu au d’ Frau Epple ond ihr Tochter Doris. Mit dene warad mr scho arg gut befreundet. Epples henn en dr Mittnachtstroos gwohnd. Die beiden Häuser waren aber rechtwinklig zammabaut. Von onserm Balkon war’s bloos a Armlänge bis zom Schloofzemmrfenschdr von de Epples. Wenn die dann amool uff mich ufbassa han miassa (derfa), gings nedd Trebba na, om d’Schdroosa rom ond wieder d’Trebba nuff. Noi, do hodd mi mai Vaddr emmr vom Balkon zum Schloofzemmerfenschdr nomglupfd. I glaub’ deshalb hann i seit i denga kann au Höhenangst.
Oi oinzigs mool war ich mit meine Eltern au em Urlaub. Des war am Königsee. Drnoch hemmr jo onsr Haus z’Schopfla baut. ond da henn meine Eltern nadierlich jeden Pfennig omdreah miassa. Ond wos Häusle abzahld war, henn se koi Luschd mehr auf Urlaub ghedd ond warad lieber en Schopfloch. Daher hier die oinzige Urlaubsfotos mit meine Eltern, Qualität lässt zu wünschen übrig, aber man kann ja noch was erkenna.

An Fasching benn i emmr als Zorro oder als Cowboy ganga Mit einer Käpsalespischdol hemmr do emmr in dr Gegend romballerd. An oim Faschingsdienstag, das Johr weiß ich nicht mehr, hann i en ganz scheena Scheiß baut. Die Oma von dr Helga, hodd zu der Zeit beim Ehapa-Verlag gschaffd. Der Verlag hodd au die Micky Maus-Hefdla verlegt. Seinerzeid henn a paar Gschichdla vom Räuber Rollo ghandld. Ond an dem Faschingsdienstag ben i dann als Räuber Rollo em Cowboykostüm en da Konsum nai. Do hann i mit meiner Käpsalespischdol romknalltt ond hann nebaher a Päckle Gummibärla mitganga lassa. Die hann i dann em Hendrhof von onserm Wohnblock mi zwoi Freind verhaftet. Do war i dann dr Gröschde.
Später drhoim akomma war i des dann nemme. Em Wohnzemmr uff am Sofa isch dr Filialleiter vom Konsum gsessa. Der hodd mi beobachdad ghedd. und nadierlich ällas brühwarm meinen Eltern vrzehld. I war kaum em Wohnzemmr dren, hodd mir mai Vaddr zwoi jesasmäßige Backpfeifa gebba, dass i quer durchs Zemmr gfloga ben. Das war übrigens das oinzige Mal, dass mi mai Vaddr gschlaga hodd. Halt noi, oimal hann i nochmal eine an Backa nagriagd. Do hanne maim Vaddr da Vogel zoigd. Hanne ihm dann allerdings weisgmachd, dass i mi bloß am Kopf kratzt hann. Dann hat’s sogar noch a Entschuldigung gebba.
Von mainer Muddr hodd’s do schon öfters was gebba. Allkerdings nie ins Gsichd. Bevorzugte Tatwaffen warad Kloiderbügel und dr Baddschr.
Tja, ond dann war’s au schon soweit. An Oschdra 1957 ben i en d’Schul komma, und zwar in die Rosensteinschule in die Klasse 1a. Mai erschde Lehrerin war die Frau Lewen. Des war wirklich eine super Lehrerin, die ohne Ohrfeiga oder sonschdige körperliche Züchtigonga auskomma isch, was zu der Zeit wirklich die Ausnahme war. D’Frau Lewen war au die erschde Frau, die i hann heirada wella.
Mai Schulzeit hodd abr zerschd amool mit ra Aufregung angfanga. Am erschda Schuldaag hodd mich ja mai Mama en d’schual brochd. Am zwoide hodd se mich dann gfrogd, ob ichs alloi fenda däd. “Ja klar”, hann i nadierlich gsagd, weil d’Rosaschdoischual war ja au nedd weit weg, von dr Kloischdroos. Onderwegs hann i dann zwoi Freind droffa und benn mit denen zur Schule gloffa. Allerdings warad die in der 1b. Abr i hann dengd des isch doch Wurschd wo i sitz, und ben halt mit dene Zwoi in die 1b. Meiner Frau Lewen hat das nadierlich nedd gfalla. Die war scheint’s ganz uffgregd, wo denn der Dieter isch, am zwoida Schultag. In dr großa Pause hodd sie mich dann nadierlich gseah ond ab dem Zeitpunkt war ich dann immer en dr richtiga Klass.
In der erschda Klassaarbeit, ma Diktat, war mai erschde Note glei amool en glatter Fünfer. Im ersten Lesebuch ging es um en Bua ond a Mädle, die Namen von denne Zwoi woiss i nemme. Die henn aber einen Daggl ghedd, also koin Grasdaggl sondern einen Hond, ond der hodd Walle ghoissa. I glaub im fünfda Wort kam dr Walle dran. Ond da ich nedd gwissd hann wie mr des schreibt, hanne oifach aufgehört zom schreiba.
Do hodd mai Muadr nadierlich glei a riesigs Theater veroschdaldad. “I hann en älle Fächer bloos Oiser ond Zwoier ghedd ond do griag i di au noo” hodd se gmoind. Ond noo hemmr Diktat giabd bis zom abwenga.
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